Trotz großer praktischer wie auch theoretischer Bedeutung des Phänomens 'Sehen' in Bildungskontexten gibt es noch kaum umfassende Studien, welche schwerpunktmäßig den Grundschul- bzw. Sonderschul-Focus thematisieren. Mit der von Frau Hadumoth Scholpp vorgelegten Arbeit wird die bildungstheoretische Relevanz dieses lebensbedeutsamen Themas für den elementaren schulbezogenen Bildungsbereich umfassend analysiert und aspektreich diskutiert. Der Autorin war es ein erkenntnisleitendes Anliegen, die Bedeutung des Mediums 'Sehen' am Lernprozeß bezugswissenschaftlich zu analysieren und den Widerspruch aufzudecken, daß die Schule zwar zu 80% über optische Prozesse die Lernprozesse steuert - dem Sehvermögen bzw. den Sehbedingungen bei den Lernenden in der schulpädagogisch und therapeutisch orientierten Fachliteratur jedoch nicht hinreichend theoretische Aufmerksamkeit zukommt.

So schließt dieses auf interdisziplinärer Basis entwickelte 'Sehkompendium' eine eklatante Lücke in der aktuellen grundschuldidaktischen Fachliteratur und bereichert die förderdiagnostisch orientierte Bildungsdebatte.

Hadumoth Radegundis Scholpp, geboren 1949 in Karlsruhe, Studium von 1969 bis 1972 für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Langjährige Unterrichtstätigkeit an der Realschule sowie an Grund- und Hauptschulen. Von 1991 bis 1994 Aufbaustudium zur Lehrerin an Sonderschulen (Sprach- und Sehbehindertenpäd.). Tätigkeit an der Schule für Sprachbehinderte und Lehraufträge an der Päd. Hochschule Karlsruhe. 2001 Promotion zum Dr. phil. an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Fachbereich Pädagogik/Psychologie.

 

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